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Forcepoint Cybersecurity Report – Trends und Entwicklungen 2019

Emma Taylor
November 13, 2018, 12:00 am CST

AUSTIN, Texas – 15. November 2018 – Cyberkriminalität boomt weiterhin und auch 2019 wird rasante Entwicklungen und Herausforderungen für die IT-Sicherheit mit sich bringen. Sicherheitsexperten und Datenwissenschaftler des US-amerikanischen Cyber-Security-Anbieters Forcepoint haben sieben Trends und Bedrohungen identifiziert, die ein Umdenken in der Cybersecurity erfordern: Von Biometrischen-Hacking, Künstlicher Intelligenz und der Cloud als Einfallstor für IoT-Hacks bis hin zu branchenweiten Security Trust Ratings und einem Cyber Cold War aufgrund von neuem Isolationismus der Politik und Wirtschaft durch Handelsembargos.

  1. Das gefälschte Gesicht – Hacker manipulieren Gesichtserkennungssoftware 

Mit Phishing-Attacken und Hacks wie „SIM SWAPS“ untergraben Angreifer bereits regelmäßig die Wirksamkeit von Zwei-Faktor-Authentifizierung-(2FA)-Methoden (z. B. Login mit Passwort und SMS-Code).  Eine mehrstufige Authentifizierung  durch biometrische Merkmale bietet hier einezusätzliche Sicherheitsebene. Sie verwendet Daten, die spezifisch für den End User sind. Der Technologiegigant Apple setzt bei seinen neuen iPhones etwa auf Gesichtserkennung. Fakt jedoch ist: Keine Authentifizierungs-Methode ist zu 100 Prozent sicher. Hacker werden zukünftig Identitäten trotz und gerade mit Gesichtserkennungssoftware stehlen. So überlistete bereits 2016 ein Bildverarbeitungsspezialist der University of North Carolina Gesichtserkennungssysteme mit öffentlich verfügbaren Digitalfotos und mobiler VR-Technologie. Unternehmen sollten sich daher mit verhaltensbasierten Systemen schützen. Tastenanschlag, Mausbewegungen, Geschwindigkeit beim Scrollen, etc. – physisches Verhalten einer Person ist eindeutig und lässt sich nicht nachahmen.

  1. Industrie-4.0 – Angreifer nutzen Schwachstellen bei Hardware- und Cloud-Infrastruktur

In einer Umfrage unter 1.000 Forcepoint-Kunden identifizierten 76 Prozent die massive Einflussnahme auf industrielle IoT als wichtige Sicherheitsfrage. Die Vielzahl vernetzter Geräte, mobile Zugriffe und verschiedene Applikationen machen den Schutz von Systemen und Daten zunehmend komplexer. Mit gleichzeitig steigender Datenmenge setzen Unternehmen immer mehr auf Cloud-Lösungen und -Provider für Wartung, Updates und Device-Management. Die Multi-Tenancy-Architektur vieler skalierbarer Dienste für IoT-Systeme führt aber zu technologischen Schwachstellen. Angriffe auf die Cloud-Infrastruktur sind daher deutlich lukrativer, um wichtige Systeme zum Stillstand zu bringen. Produktion, Energieerzeugung und andere wichtige Sektoren könnten gleichzeitig betroffen sein. Ein effektiver, ganzheitlicher Schutz erfordert daher Einblicke in das Verhalten von Mensch und Maschine, um automatisch unautorisierte Eingriffe in IoT-Systeme zu verhindern, ohne dass die Verfügbarkeit beeinträchtigt wird.

  1. Künstliche Intelligenz bleibt nur ein „Buzzword“ in der Cyber-Sicherheit

Künstliche Intelligenz, die menschliche Kognition bzw. geistige Aktivität reproduzieren kann, gibt es in der Cybersecurity nicht. Auch in 2019 wird KI ein beliebtes Schlagwort für Marketer und unausgereifte Produktlösungen bleiben. Manche Firmen gehen dabei sogar soweit, menschliche Eingriffe in ihr Produkt zu verschleiern. Automation und nicht KI per se, kann Security-Experten im Unternehmen in hohem Maße entlasten. So können sich diese durch einen hohen Automatisierungsgrad und adaptive, risikobasierte Lösungen sowie Anpassungen etwa ganz auf relevante, auffällige Aktivitäten konzentrieren.

  1. Politische Isolation und Handelsstreit beschwören Cyber Cold War herauf

Spionage hat Staaten und Unternehmen schon immer einen Weg zum Erwerb neuer Technologien eröffnet.  Allein 43 Milliarden Euro Schaden durch Hackerangriffehat der IT-Verband Bitkom und das Bundesamt für Verfassungsschutz für Unternehmen in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren festgestellt. Isolationismus bei der Handelspolitik wird in vielen Fällen Nationen und Unternehmen dazu veranlassen, noch stärker durch Cyber-Taktiken Einfluss auf andere Staaten, kritische Infrastrukturen oder wichtige Branchen zu nehmen oder geistiges Eigentum stehlen. Solche Angriffe zielen dabei häufig auf einzelne Mitarbeiter als Einfallstor für Schadsoftware. Statt weitere Mauern zu bauen, gilt es daher, besser zu verstehen, wie und warum Menschen mit sensiblen Daten umgehen und wo sich diese bewegen. Mit der Analyse von Nutzerverhalten kann gezielt auf hochriskante Aktivitäten eingegangen werden. Mittels automatischer Anomalie-Erkennung können Unternehmen normales Nutzerverhalten sowie gewöhnlichen ein- und ausgehenden Datenverkehr von verdächtigen Datenbewegungen unterscheiden.

  1. Security Trust Ratings – die neue Grundlage für Kooperationen in der Wirtschaft

In der heutigen „Zero Perimeter World“, einer digitalen Welt ohne klare Grenzen, sind kritische Daten und geistiges Eigentum mehr denn je gefährdet. Die Verantwortung für die Datensicherheit bleibt dabei jedoch immer beim Unternehmen, auch wenn die Daten beispielsweise bei einem Provider liegen. Branchenweite Security Trust Ratings sind notwendig, wenn Unternehmen nach Zusicherungen suchen, dass Partner und Wertschöpfungsketten vertrauenswürdig und ausreichend gesichert sind. Firmen müssen Sicherheit daher von oben nach unten in ihre Unternehmenskultur integrieren. So funktioniert Sicherheit etwa nur, wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, einen Beitrag zur ganzheitlichen Sicherheit des Unternehmens zu leisten. Sicherheit darf daher nicht nur in der Verantwortung der IT-Teams liegen, sondern ist ein Geschäftswert. So suchen schon jetzt 58 Prozent der befragten Forcepoint-Kunden aktiv nach vertrauenswürdigen Cloud-Anbietern mit einem guten Ruf für Sicherheit.

  1. DSGVO – Mitarbeiter und Unternehmen streiten über Verantwortlichkeiten bei Datenverlust

Mit der DSGVO sind Konfrontationen im Gerichtssaal vorprogrammiert: 2019 wird es Gerichtsverfahren wegen Datenschutzverletzungen geben, bei denen ein Mitarbeiter seine Unschuld bekundet und ein Arbeitgeber vorsätzliches Handeln unterstellt. Ob ein Richter zugunsten eines Arbeitgebers oder eines Arbeitnehmers entscheidet, ist dabei nahezu irrelevant. Vielmehr werden mangelhafte IT-Sicherheitsmaßnahmen eines Unternehmens öffentlich präsentiert. Unternehmen müssen daher Menschen und Daten schützen und bösartige Aktivitäten identifizieren, bevor sie kritische Systeme und IPs schädigen. Die Analyse von Nutzerverhalten und Datenbewegungen am Arbeitsplatz hilft dabei das Gesamtbild eines Vorfalls zu verstehen. Eingesetzte Lösungen müssen dabei drei Grundprinzipien erfüllen: legitimer Zweck, Verhältnismäßigkeit und vollständige Transparenz. Der Schutz personenbezogener Daten und der Privatsphäre sollte Grundvoraussetzungen für jedes erfolgreiche Unternehmen sein.

  1. Datenskandale – Mit Edge Computing die Vertrauenslücke schließen

Der Facebook-Datenskandal rund um Cambridge Analytica war 2018 nur die Spitze des Eisbergs. Das Vertrauen der User in viele Online-Dienste und dem verantwortungsvollen Umgang mit ihren Daten ist gering. Unternehmen werden versuchen mit Edge Computing diese Vertrauenslücke zu schließen. Daten werden nicht mehr automatisch in die Cloud geladen und zentral in einem Datencenter gespeichert, sondern auf dem jeweiligen Endgerät oder der Applikation (der „Edge“). Das verbessert den Datenschutz und erlaubt Usern mehr Kontrolle über ihre Daten. Edge Computing allein wird das mangelnde Vertrauen der Verbraucher aber nicht überwinden können. Es reicht nicht aus, dass Unternehmen Daten sowohl auf dem Gerät als auch in der Cloud erfassen und sichern. Um Vertrauen zu schaffen, müssen sie nachvollziehbar offenlegen, wie Nutzerdaten gesichert und genutzt werden.